Donnerstag, 13. Mai 2021

#ichzeigemeinkindnicht

Hallo meine Lieben 

Ob ich mein Kind auf dem Blog oder auf Instagram zeigen werde? Ich weiss es noch nicht. Ein Kind bringt viele wichtige Entscheidungen mit sich. Egal wie man sich entschliesst, es gibt immer jemanden, der es schlecht findet.


Ob man Kinder in den persönlichen Grundrechten verletzt oder gar gefährdet, wenn man Fotos ins Netz stellt, sei dahingestellt. Etwas, was gewisse #ichzeigedichnicht Insta-Eltern (egal ob kleine oder grosse) machen, finde ich schon fast schlimmer.

Keine Fotos vom Gesicht, aber vom Hintern

Viele Eltern entscheiden sich, ihre Kinder zwar zu zeigen, aber ohne, dass man das Gesicht erkennt. Es wird entweder verdeckt oder unerkennbar gemacht. An und für sich ein guter Kompromiss. Mir ist einfach aufgefallen, dass genau solche Mütter ihr Kind dann von hinten fotografieren - nicht selten in einer nassen, enganliegenden Badehose. Schön heuchlerisch noch den Hashtag #ichzeigedichnicht drunter. Oder eine tolle Windelkooperation, indem man den Hintern des Babys gekonnt in Szene setzt. Hauptsache man sieht das Gesicht nicht. Ob man so das Kind vor Pädophilen schützt? Ob man so die Grundrechte des Kindes schützt? Kinder vermarkten gerät immer mehr in Verruf. Eine Kooperation mit so viel nackter Kinderhaut geht sogar noch weiter.

Blossstellen

„Mäuschen ist krank, heute kommen keine Stories mehr“. Hört sich nach einer fürsorglichen Mutter an, die das einzige Richtige tut. Doch was folgt kurze Zeit später? Eine Story nach der anderen, bei der die #ichzeigedichnicht Instagrammerin detailliert schildert, wie sie seit Stunden Kot und Erbrochenes des Kindes beseitigen muss. 

Heute ist es mir egal, über Durchfall oder andere unappetitliche Krankheiten zu sprechen. Wer noch nie Durchfall hatte darf jetzt den ersten Stein werfen. Als Kind war das anders. Durchfall, Erbrechen, alles was aus der Nase lief und so weiter war sehr beschämend. Darüber hat man nicht geredet, denn die anderen Kinder könnten sich über einem witzig machen. In die Hose machen sich ja nur Babys...

Warum schützen gewisse Eltern ihre Kinder, indem sie das Gesicht des Kindes nicht zeigen, plappern aber ständig intimes aus? Das könnten doch auch Kameraden aus der Kita sehen. Auch wenn nicht, wirklich fair dem Kind gegenüber ist es nicht.  

Vor allem sind es immer diese „ach so gestressten“ Mütter, die immer keine Zeit haben, aber live Updates über die privatesten Dinge des Kindes preisgeben. Natürlich mit zensiertem Gesicht. 

Ständig den genauen Standort preisgeben 

Mir ist aufgefallen, dass ausgerechnet die #ichzeigedichnicht Mütter ständig online sind und jeden Schritt und Tritt mit der Welt teilen. Sie zeigen prominente Orte in der Gegend, die sie häufig aufsuchen. Bei manchen könnte man denken, sie teilen den Live-Standort mit ihrer Community. Schon mehrmals konnte ich den Wohnort richtig erraten. Das kann aber nicht nur ich, sondern auch der Pädophile, der sich zuvor am Hintern des Strandfotos aufgegeilt hat. 

Das sind häufig die Mütter, die ab und zu in Stories erzählen, wie wichtig es ist, die Kinder zu schützen und die Gesichter nicht zu zeigen. Oder manche diese Prototypen hören irgendwann auch auf, den Namen des Kindes öffentlich zu nennen. Hauptsache, alle wissen ständig, wo sich die Kinder aufhalten.

Wichtig!

Ich will niemanden verurteilen. Vielleicht werde ich auch so. Ich finde es einfach wichtig darüber nachzudenken. Vielleicht merken es diese Eltern auch gar nicht. Jeder ist bemüht das Beste für sein Kind zu machen. Und es wird immer jemanden geben, der es falsch findet.

Was hält ihr von Kinderfotos im Netz? Sind euch auch schon so widersprüchliche Eltern aufgefallen?

Vanessa

5 Kommentare:

  1. Wirklich schweres Thema. Ich persönlich habe meinen Sohn schon auf meinem Blog gezeigt und werde es wahrscheinlich wieder tun. Das hat viele verschiedene und komplexe Gründe aber der wichtigste ist das der kleine Mann meine große Liebe ist die ich gerne mit euch teilen würde. Mir ist der Schutz in der Wirklichkeit deutlich wichtiger als im Netz. Ich zeige deshalb keine Hinweise wo wir wohnen. Kein Land oder Stadt. Selbst die Straße vor der Haustür zeige ich nicht. Wer meine Hausfassade kennt weiß wo ich wohne aber da nur Nachbarn diese kennen ist das recht sicher.

    Solche Mütter kenne ich und hatte des öfteren Streit mit diesen. Ich zeige meinen Sohn das stimmt und dazu stehe ich. Was ich aber nicht tue ist ihn bloß zu stellen oder in schwachen Situationen zu zeigen. Mein Sohn ist 3 und er schähmt sich für gewisse Unfälle. Wenn ich dann Mütter sehe die erstmal Filmen was passiert, macht mich das echt wütend am liebsten würde ich deren Handy an die nächste Wand werfen.

    Keine Angst liebe Vanessa solltest du zu so einer Mutti werden wäscht deine community dir den Kopf und rückt das wieder zurecht was da falsch läuft. =P

    Als abschließend möchte ich nur sagen das es die Entscheidung der Familie ist ob sie ihr Kind zeigen. Sie sollte nur drauf achten was sie zeigen.

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  2. Ich kann alles was du schreibst sehr gut nachvollziehen. Ich habe zwar noch keine Kinder, würde sie aber einfach aus Schutz auch nie im Internet zeigen, da es 1. zu viele kranke Leute auf dieser Welt gibt und es 2. das Kind selbst entscheiden sollte, wozu es aber bis zu einem gewissen Alter natürlich nicht in der Lage ist.
    Wenn man natürlich hauptberuflich Influencer ist, ist es eine schwierige Frage.. ich bin aber der Meinung, dass man da trotzdem vorsichtig sein kann. Denn letztendlich trägt man dann nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern für eine weitere Person.

    Liebe Grüße
    Sandy GOLDEN SHIMMER

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  3. Kinder auf Instagram zeigen finde ich auch nicht in Ordnung, weil sie haben selbst noch nicht die Willensbildung, ob sie gezeigt werden wollen oder nicht.
    Liebe Grüße
    Nancy :)

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  4. Alicia Joe hat zu dem Thema neulich ein sehr interessantes Video auf Youtube veröffentlicht 😊

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    1. Das wurde mir auf YouTube auch angezeigt, habe es aber noch nicht gesehen. Danke für den Tipp, dann werde ich es mir mal angesehen. Diesen Blogpost habe ich im März vorgebloggt und bin erst jetzt dazu gekommen ihn zu veröffentlichen. Dieses Thema hat mich als werdende Mama in der Zwischenzeit sehr beschäftigt.

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